Kreative KuKuGs-Kinder

Finale der Bocholter Kulturtage: CityArt, Büchermarkt und auf dem Marktplatz „auch was für Kinder“. Als Veranstalter hatte die Stadt zu letztgenanntem Punkt unseren Verein gefragt, worauf einige Mitglieder sich mit Oliver Brenn vom städtischen Fachbereich Kultur und Bildung zusammensetzten und eine Idee für eine Aktion am letzten der Kulturtage, am ersten Septembersonntag entwickelten. Von Georg Paar gut vorbereitet, traf sich das Aktionsteam im Lernwerk und machte aus knapp 150 kleinen Sperrholz-Quadraten durch Schleifen und Grundieren kleine Malflächen. Kinder, so der Plan, sollten sie frei gestalten, bevor sich ihre Werke, an Stellwänden aufgehängt, zu Gesamtkunstwerken zusammenfügen sollten.

Der Sonntagmorgen war noch etwas müde, aber dann füllten sich die Plätze vor den Eiscafés, und die Balladen der Singer/Songwriterin auf der Bühne unter dem großen Fallschirm trugen zu einer chilligen Atmosphäre des Entspanntseins und Genießens bei. Sie lockte die Menschen, vom Büchermarkt oder vom Neutor kommend, zunehmend auch Eltern und Großeltern mit Kindern, Richtung Historisches Rathaus, wo sie die Stände und Angebote der Stadt, des Stadtarchivs und insbesondere unsere Aktion entdeckten. „Ich möchte malen“, war oft zu hören, und dann halfen wir Kindern in Malkittel in Form ausrangierter Oberhemden, krempelten die Ärmel auf, verteilten je nach Wunsch Farben auf kleine Paletten. Ab dann: Erlebnis. Ausprobieren. Konzentration. Wie wirken Farben? Wie, wenn ich sie übereinander auftrage? Wie gelingen mir Farbübergänge?

Ziemlich kleine, ganz junge Kreative schufen und experimentierten ausdauernd, und auch etwas ältere, die teils in einen regelrechten schöpferischen „Flow“ gerieten. Mit ganz unterschiedlichen, vielfältigen Resultaten. Regenbögen sind nach wie vor beliebt, und wie schon vor 50 Jahren oder mehr gehört die Sonne auf einem Bild oben links oder rechts in die Ecke. Überrascht waren wir über relativ viele abstrakte Werke, monochrome Flächen oder auch Muster.

Gemeinsam wurden die kleinen Bilder aufgehängt und ergänzten jeweils Stück für Stück großflächigere Gesamtkunstwerke. Leider dauerte es ein bisschen, bis die Farben getrocknet waren und die Kinder ihre Arbeiten mitnehmen konnten.

Wir hatten ein bisschen trommeln müssen, um genügend Vereinsmitglieder zur Betreuung unserer Aktion zu gewinnen. Diejenigen, die dabei waren – Gerd, Egbert, Jochen H., Ingrid, Arie, Nora, Christina – blieben länger als jeweils vorgesehen. Einfach weil sie dazugehörten, irgendwie drin waren in diesem erlebnisreichen Kulturtag voller kreativer Energie und wertvoller Kontakte.

Ein guter Tag für uns, auch für die „Außenwirkung“, für das Kennenlernen (einige Erwachsene kannten KuKuG schon), wozu nicht zuletzt die sehr stimmigen Plakate von Robert Vogel beitrugen. Daran sollten wir anknüpfen, fanden einige von uns.

Jochen Freund