
Eindrücke, Erfahrungen, Erkenntnisse
KuKuG-Beteiligung bei der Ausstellung „Und sie waren unsere Nachbarn…“
Bei manchen unserer Mitglieder gab es Vorbehalte: Erneut veranstaltete die Stadt im weiterhin so titulierten Appendix des LernWerks, und nun sollten KuKuG-Mitglieder, die eigentlich längst als Betreiber und Veranstalter dort eingezogen sein sollten, die Veranstaltung ehrenamtlich unterstützen und betreuen. Mehr als 20 Mitglieder unseres Vereins taten das und waren an der Ausstellung „Und sie waren unsere Nachbarn…“ beteiligt. Entscheidendes Motiv: Die zu vermittelnde Thematik ist enorm wichtig, aktuell besonders. Welches Resümee lässt sich ziehen?
Auf die von 2350 Menschen besuchte Ausstellung inhaltlich ausführlich einzugehen würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen (es sei auf den Beitrag auf der Homepage der Stadt Bocholt hingewiesen). Anzumerken ist, dass sie in Bezug auf mögliche Adressaten in mehrfacher Hinsicht einen ganz besonderen Stellenwert hatte, was einen Vergleich mit anderen Ausstellungen nur bedingt zulässt. Das berücksichtigend, lassen sich dennoch einige Erfahrungen und Erkenntnisse für unseren Verein und dessen zukünftiges Wirken festhalten. Sie resultieren aus Gesprächen mit einzelnen unserer beteiligten Mitglieder: Michael Bollerott organisierte den „Personaleinsatz“, Werner Loock war vor Ort fast durchgängig ein thematisch besonders kompetenter Ansprechpartner, Georg Paar eines der künstlerisch und organisatorisch eingebundenen KuKuG-Mitglieder.
Eignung Gebäude / Standort
Eine der beiden Ausstellungsflächen (Parterre) wurde vornehmlich für Information per Text und Bild genutzt, die andere (obere Etage) für den künstlerisch vermittelten thematischen Zugang durch das Projekt „Zwei Tage im Winter“ von Dagmar Calais und Chris Steinbrecher. Das Konzept unterschiedlicher, aber sich ergänzender Teile der Gesamtpräsentation und Ansprache erwies sich als effektiv. Die Nutzung zweier Ebenen bietet konzeptionell entsprechend verschiedene Möglichkeiten (etwa Exponate auf einer, Musik oder Vorträge auf der anderen Ebene oder hier Exponate, dort praktisches Wirken/Darstellung von Arbeitsschritten ausstellender Künstler/-innen). Werner Loock sieht in dem Zusammenhang gute Voraussetzungen für die Umsetzung seiner Auffassung, dass Ausstellungen ein „Begleitprogramm“ brauchen (Termine etwa für Musik, Lesung o.ä.). Veranstaltungen „von außen“ zu entdecken scheint von der Gebäude-Rückseite aus zu funktionieren, wo Menschen im Vorbeigehen (Tendenz sicherlich zunehmend) aufmerksam wurden.
Stadtgeschichte / Kunst
Stadtgeschichte interessiert, wenn bestimmte Punkte ihrer Vermittlung berücksichtigt werden. Lokale örtliche Wiedererkennbarkeit und Nachvollziehbarkeit spielen dabei eine große Rolle. Kunst bietet besondere Möglichkeiten der Ansprache und des Zugangs. Das Zusammenspiel von Sachinformation und künstlerischer Vermittlung, in der Ausstellung eindrucksvoll gelungen, ist eine Herausforderung u.a. für uns Kunstschaffende und motiviert zu einer weiteren Zusammenarbeit unseres Vereins mit dem Stadtmuseum.
Aufsicht / Kommunikation
Aufsicht bedeutete für uns bei dieser Ausstellung fast immer Kommunikation mit Besucherinnen und Besuchern, teils intensiv. Vom besonderen Charakter der Ausstellung abstrahierend, scheinen bei Veranstaltungen unseres Vereins bzw. dessen Beteiligung der persönliche Kontakt und das Gespräch geschätzt zu werden – über Informationen, die wir zu Künstlern/-innen und ihren Exponaten vermitteln, hinaus. Diejenigen, die von uns Aufsicht geleistet haben, haben den vielfältigen Austausch oft als persönlich bereichernd beschrieben. Wichtig ist eine gute Vorbereitung für die Betreuung von Veranstaltungen.
Kooperation mit Veranstalter und Künstlern / Reaktionen
Unser Verein war auf zweifache Weise beteiligt. Zum einen ging es um die Organisation, den Auf- und Abbau, bei dem acht von uns im Einsatz waren, die Aufsicht während der Öffnungszeiten (19 Mitglieder leisteten 82 entsprechende Einsätze) sowie das Catering während des Konzertes zur Ausstellung.
Zum anderen arbeiteten Michael Spogahn, Egbert Hense, Gerd Hagedorn und Georg Paar künstlerisch für das Projekt. Sie ergänzten das Konzept des Projekts „Zwei Tage im Winter“ von Dagmar Calais und Chris Steinbrecher, die ihnen dafür freie Hand ließen. Durch den Einsatz verschiedener Elemente schufen sie einen inhaltlichen Übergang zwischen den beiden Ebenen der Ausstellung (Bahnsteig-Atmosphäre, Projektion von Szenen durch einen angedeuteten Fensterrahmen, Trennung von persönlich wertvollen Gegenständen). In Gemeinschaftsarbeit sorgten Heidi Artz, Anke Burger, Egbert Hense, Anke Hochgartz, Georg Paar sowie Georg und Michael Spogahn zudem für die Verdunkelung des oberen Raumes per Anfertigung stoffbespannter Rahmen. Lena Freund organisierte die abschließende Lesung, konnte aufgrund stimmlicher Probleme allerdings selbst nicht lesen.
Die Zusammenarbeit mit Oliver Brenn vom städtischen Fachbereich Kultur und Bildung als dem für das Projekt Zuständigen war sehr gut und unkompliziert. Beim Auftakt wie auch der Abschlussveranstaltung wurde unser Verein als für die Veranstaltung wesentlich genannt, unser Engagement wurde von Bürgermeister Kerkhoff ebenso gelobt wie von Dagmar Calais und Chris Steinbrecher, die als Dankeschön für die Zusammenarbeit einen Geschenkkorb an den zweiten Vorsitzenden Arie Grevers überreichten (siehe Foto von Jochen Hebing). Rund zwei Dutzend der Ausstellungsbesucherinnen und -besucher möchten regelmäßig über unsere Aktivitäten informiert werden. Jochen Freund
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Mehr Informationen11. Februar 2025